Grundlegendes zur japanischen
Gartengestaltung.
Bevor Mann sich entscheidet einen japanischen Garten zu gestalten sollte er genau wissen was er
will. Will er einen europäischen Garten mit asiatischen Accessoires, wie kleine Steinlaternen und Buddha -Figuren aus Zement gegossen und Pong Pong Bäumchen? Dem sei gesagt, Ihm ist alles erlaubt er
kann natürlich auch ein Torii und eine rote Brücke in seinem Garten stellen, er kann Bäume und Sträucher in Splittflächen setzen, Bunten Kies verwenden und das alles mit Rosenkugeln und Gartenzwergen
kombinieren. Am Ende wird es ein schöner und Interessanter Garten sein der auf jeden Fall einen Asiatischen Flair besitzt. Aber ist es deshalb schon ein japanischer Garten?
Ich denke nein.
Die japanische Gartengestaltung ist sehr anspruchsvoll und mit dem Zen-Buddhismus eng
verwachsen. So findet man die schönsten Gärten gerade in den Buddhistischen Klöstern Japans. Bereits die Planung und Gestaltung eines japanischen Gartens hat etwas mit Zen zu tun, genau wie die
Pflege. Ziel ist es einen Ort der Ruhe und Besinnung zu schaffen, eben einen Ort mit einem Meditativen Charakter. Hier wird die Natur in einer Idealisierten Form nachgebildet wobei der Grundsatz gilt
weniger ist mehr. Auf Blumen wird in der Regel ganz verzichtet, Ausnahmen sind Kirchbäumchen, Mandelbäumchen, Azaleen und Kamelien die nur eine kurze Blütenzeit haben. Es soll eben nichts vom
tieferen Sinn eines meditativen Gartens ablenken. Überhaupt wird hier mit einer stark Ausgeprägten Symbolik gearbeitet, so können einzelne Steine ganze Felsen und Berge darstellen, aber auch Personen
und sogar Planeten. Splittflächen symbolisieren Wasser, was durch die geharkten Wellenformen untermauert wird und sind auch als Wasser zu behandeln. Moose stehen stellvertretend für alle Pflanzen der
Natur. Steinlaternen sind immer aus Granit und dienen der Beleuchtung von Wegen oder Plätzen. Buddha- Figuren findet man nur ganz selten in einem japanischen Garten und wenn dann an versteckten Orten
des Gartens und nicht gleich sichtbar für jeden Besucher .Das eigentliche Ziel ist es, den Garten immer gleich aussehen zu lassen, was zu den Beschneidungen und so zu den Gestaltungen von Bäumen
geführt hat. Eine gewisse Reifezeit, ein Alter ist nötig um einen jap. Garten interessant erscheinen zu lassen. Die orange roten Tore (Torii) sind Eintrittspforten zu Bereichen eines Schreines und
geheiligten Plätzen und haben strenggenommen nicht mit einem japanischen Garten zu tun das gilt auch für die roten Brücken. Entscheidend ist aber letztlich, dass ein japanischer Garten eine
Harmonisierung des Betrachters bewirkt und dessen Faszination entfesselt.
Das scheint der Fall zu sein, denn immer mehr Gartenfreunde entschließen sich
dazu.
Denn japanische Gärten sind Orte voller Harmonie, Kraft und Poesie, die mit einer gewissen
Einfachheit gestaltet werden, aber dabei das wesentliche ausdrücken. Die Gestaltung eines japanischen Gartens beginnt mit dem Verschmelzen des Ortes, man nimmt die Stimmen der Umgebung in sich auf
und konzentriert sich auf das Wesentliche. So findet man auch Lösungen bei der Gestaltung, die ein Höchstmaß an Intensität und angemessener Schönheit beinhalten. Lassen Sie dabei Ihre Sehnsucht nach
Einheit mit der Natur und sich selbst freien Lauf, schaffen sie einen Ort der Stille und Einfachheit wo Sie die Turbulenz des Alltags vergessen können, zu sich selbst finden und das innerste Wesen in
sich selbst erkennen. Denn jeder gestaltetet Garten ist auch ein Spiegelbild der Seele.
Autor: Gynny (Günther Heymanns)